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Unternehmerverband zu Gast im inHaus

Passend zur bundesweiten Woche der Industrie trafen sich rund 30 Mitglieder des Unternehmerverbands im inHaus-Zentrum. Bei einem Rundgang durch das Gebäude und dem anschließenden Vortragspart informierten sich die Unternehmer aus Duisburg, Mülheim und Oberhausen über aktuelle Trends, praktische Anwendungen und künftige Möglichkeiten der großen Themen Digitalisierung und Industrie 4.0.

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Unternehmerverband zu Gast im Fraunhofer-inHaus-Zentrum (v. l. n. r.): Dr. Gerd vom Bögel (Fraunhofer-Institut), Tobias Grimm (Universität Duisburg-Essen), Nina Kloster (inHaus-Zentrum), Jürgen Paschold und Matthias Heidmeier (Unternehmerverband)
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Bei ihrem Rundgang durchs inHaus stellte Dr. Nina Kloster unter anderem neue Technologien im OP vor.

Dr. Nina Kloster, Leiterin des inHaus-Zentrums, führte die Besucher unter anderem durch das »Hospital Engineering«, dem Anwendungslabor des inHaus-Zentrums, das auf einer Fläche von 350 Quadratmetern alle wesentlichen Funktionsbereiche eines Krankenhauses realitätsnah abbildet, um mit einer solch  authentischen Testumgebung Abläufe und Verfahren in Krankenhäusern durch den Einsatz intelligenter Technik zu verbessern, die Kosten zu reduzieren und die Qualität der Pflege für die Patienten zu steigern. In diesem Labor können Alltagsszenarien analysiert und Entwicklungen getestet werden ohne dabei den Krankenhausalltag zu stören. Darüber hinaus können Endanwender, wie etwa Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhaustechniker, in einer für sie gewohnten Umgebung neue Lösungen testen, diese bewerten, ihre Anforderungen äußern, Entwürfe oder Prototypen kommentieren und ihr Wissen einbringen.

In seinem Vortrag über den Einzug der drahtlosen Kommunikation in die Produktion erklärte Dr. Gerd vom Bögel, Geschäftsfeldleiter »Wireless & Transponder Systems« am Fraunhofer IM, dass diese Entwicklung zwar große Chancen biete, gleichzeitig aber noch in den Kinderschuhen stecke. Insbesondere für die Kommunikation mit mobilen Einheiten in der sog. Feldebene ist die Nutzung von drahtloser Kommunikation unverzichtbar. Dabei reicht die Palette der Einsatzfälle vom Austausch der Navigationsdaten bei selbststeuernden Transportfahrzeugen bis zur sensorischen Erfassung von Betriebsdaten an Schneidwerkzeugen in CNC-Maschinen. Wichtig ist dabei die Standardisierung der drahtlosen Kommunikationstechnik über alle Hierarchieebenen eines Betriebs, um sowohl Anbietern als auch den Anwendern der Technologie eine langfristige Perspektive für Investitionen zu geben. In Förderprojekten arbeitet das Fraunhofer IMS an der Implementierung der neuen Standards in Industrie 4.0 und trägt zur schnellen Umsetzung in neue Produkte bei.

Tobias Grimm von der Universität Duisburg-Essen berichtete in seinem Vortrag über den 3 D-Druck, der noch am Anfang seiner Entwicklung stehe. Grimm forscht am Institut für Product Engineering der Universität. Er arbeitet dort am international renommierten Lehrstuhl für Fertigungstechnik. Schon heute wird der 3 D-Druck laut Grimm erfolgreich angewendet, etwa in der Luftfahrtindustrie. Hier führt er zu signifikanten Gewichtseinsparungen und damit zu einem geringeren Treibstoffverbrauch. Studien sagen ein rasantes Wachstum der Fertigungstechnologie in der Industrie voraus.

»Das inHaus-Zentrum ist eine echte Zukunftswerkstatt und eine tolle Sache für den Wirtschaftsstandort Duisburg«, so Matthias Heidmeier, Geschäftsführer Kommunikation beim Unternehmerverband, der die Veranstaltung organisierte.
»Wir brauchen ein starkes Netzwerk zwischen der Wissenschaft und den Unternehmen der Region, damit der Transfer von Fachkräften und neuen Technologien in die Betriebe hinein gelingt.«

NILM Kick-Off Meeting

Im Rahmen des Projekt-Auftakttreffens wurde das NILM–Projekt vorgestellt, welches im Oktober dieses Jahres gestartet wurde. Neben den am Projekt beteiligten Mitarbeitern des Fraunhofer-inHaus-Zentrums nahmen Vertreter der Projektpartner Easymeter, Greenpocket, Discovergy sowie RWE GBS an dem Kick-Off Meeting teil.

NILM steht für »Nonintrusive Load Monitoring«, dabei analysiert ein hochauflösender Sensor den gerätespezifischen Stromverbrauch eines Summenlastgangs. »In diesem Projekt soll ein System entwickelt werden, welches den Gesamtstromverbrauch einzelnen Geräten zurechnen kann. Das Besondere hierbei ist der minimal-invasive Charakter. So soll an nur einer Stelle gemessen werden. Mit Hilfe von unterschiedlichen Gerätesignaturen und Maschinellen Lernen sollen Rückschlüsse auf einzelne Geräte gezogen werden. Dies erhöht die Verbrauchstransparenz deutlich und hält zugleich den Messaufwand gering«, erklärt Dipl.-Inf. Timo Bernard, Mitarbeiter des Fraunhofer-inHaus-Zentrums und Leiter des NILM-Projekt, die Ziele von NILM.

Projektleiter Bernard lobte im Rahmen der Veranstaltung die Kooperation mit den beteiligten Projekt-Partnern: »Die Partner Discovergy, GreenPocket, EasyMeter, RWE GBS und Fraunhofer IMS stellen ein vielversprechendes & rundes Konsortium dar. Vom Smart Meter Hersteller, über den Messstellenbetreiber, dem Energiemanagementsystem-Hersteller, dem Energiedienstleister bis hin zum Forschungsinstitut sind alle für dieses Thema relevante Partner vertreten. Zudem sehen alle Partner ein großes Zukunftspotential in der Technologie«. Das NILM-Projekt wird unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)  im Rahmen der Förderung von »Energieeffizienz in der Industrie, im Gewerbe, im Handel und bei Dienstleistungen« gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt 2 Jahre.

inHaus-Mediathek

Finden Sie hier eine kleine Sammlung diverser Videos rund um das Fraunhofer-inHaus-Zentrum.