Unternehmerverband zu Gast im inHaus
Passend zur bundesweiten Woche der Industrie trafen sich rund 30 Mitglieder des Unternehmerverbands im inHaus-Zentrum. Bei einem Rundgang durch das Gebäude und dem anschließenden Vortragspart informierten sich die Unternehmer aus Duisburg, Mülheim und Oberhausen über aktuelle Trends, praktische Anwendungen und künftige Möglichkeiten der großen Themen Digitalisierung und Industrie 4.0.
Dr. Nina Kloster, Leiterin des inHaus-Zentrums, führte die Besucher unter anderem durch das »Hospital Engineering«, dem Anwendungslabor des inHaus-Zentrums, das auf einer Fläche von 350 Quadratmetern alle wesentlichen Funktionsbereiche eines Krankenhauses realitätsnah abbildet, um mit einer solch authentischen Testumgebung Abläufe und Verfahren in Krankenhäusern durch den Einsatz intelligenter Technik zu verbessern, die Kosten zu reduzieren und die Qualität der Pflege für die Patienten zu steigern. In diesem Labor können Alltagsszenarien analysiert und Entwicklungen getestet werden ohne dabei den Krankenhausalltag zu stören. Darüber hinaus können Endanwender, wie etwa Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhaustechniker, in einer für sie gewohnten Umgebung neue Lösungen testen, diese bewerten, ihre Anforderungen äußern, Entwürfe oder Prototypen kommentieren und ihr Wissen einbringen.
In seinem Vortrag über den Einzug der drahtlosen Kommunikation in die Produktion erklärte Dr. Gerd vom Bögel, Geschäftsfeldleiter »Wireless & Transponder Systems« am Fraunhofer IM, dass diese Entwicklung zwar große Chancen biete, gleichzeitig aber noch in den Kinderschuhen stecke. Insbesondere für die Kommunikation mit mobilen Einheiten in der sog. Feldebene ist die Nutzung von drahtloser Kommunikation unverzichtbar. Dabei reicht die Palette der Einsatzfälle vom Austausch der Navigationsdaten bei selbststeuernden Transportfahrzeugen bis zur sensorischen Erfassung von Betriebsdaten an Schneidwerkzeugen in CNC-Maschinen. Wichtig ist dabei die Standardisierung der drahtlosen Kommunikationstechnik über alle Hierarchieebenen eines Betriebs, um sowohl Anbietern als auch den Anwendern der Technologie eine langfristige Perspektive für Investitionen zu geben. In Förderprojekten arbeitet das Fraunhofer IMS an der Implementierung der neuen Standards in Industrie 4.0 und trägt zur schnellen Umsetzung in neue Produkte bei.
Tobias Grimm von der Universität Duisburg-Essen berichtete in seinem Vortrag über den 3 D-Druck, der noch am Anfang seiner Entwicklung stehe. Grimm forscht am Institut für Product Engineering der Universität. Er arbeitet dort am international renommierten Lehrstuhl für Fertigungstechnik. Schon heute wird der 3 D-Druck laut Grimm erfolgreich angewendet, etwa in der Luftfahrtindustrie. Hier führt er zu signifikanten Gewichtseinsparungen und damit zu einem geringeren Treibstoffverbrauch. Studien sagen ein rasantes Wachstum der Fertigungstechnologie in der Industrie voraus.
»Das inHaus-Zentrum ist eine echte Zukunftswerkstatt und eine tolle Sache für den Wirtschaftsstandort Duisburg«, so Matthias Heidmeier, Geschäftsführer Kommunikation beim Unternehmerverband, der die Veranstaltung organisierte.
»Wir brauchen ein starkes Netzwerk zwischen der Wissenschaft und den Unternehmen der Region, damit der Transfer von Fachkräften und neuen Technologien in die Betriebe hinein gelingt.«